Anlässlich der 29. Herner Frauenwoche:
Vom Glück und Leid der „Malweiber“
Vortrag über das Leben der Künstlerinnen vor mehr als 100 Jahren
Samstag, 19. März 2022, 15.00 Uhr
Herne, Schloss Strünkede
Lange Zeit wurden Künstlerinnen allgemein nicht ernst genommen und als „Malweiber“ verspottet. So hatten es Frauen vor gut hundert Jahren noch besonders schwer, wenn sie wie ihre männlichen Kollegen eine Ausbildung zur professionellen Künstlerin anstrebten. Dafür benötigten sie neben kreativem Talent auch viel Mut, Tatkraft und Energie, denn damals waren sie lange Zeit nur auf Privatunterricht oder spezielle Malschulen in den Großstädten angewiesen, manche lebten auch in Künstlerkolonien wie in Worpswede oder auf der Insel Hiddensee, bevor sie endlich zum Studium an den Kunstakademien zugelassen wurden.
Erfahren Sie in diesem Vortrag mehr über das private Glück und Leid dieser „Malweiber“, die sich in einer männlichen Domäne behaupten mussten und nicht vergessen werden dürfen. Anhand vieler Bildbeispiele erzählt die Kunsthistorikerin Dr. Birgit Poppe von den besonderen Lebens- und Arbeitsbedingungen ausgesuchter Malerinnen jener Zeit.
Vortrag zum Thema "1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland"
Verfemt und vergessen - Jüdische Malerinnen aus Deutschland
Viele deutsche Künstlerinnen, die Anfang des 20. Jahrhunderts noch sehr angesehen und erfolgreich waren, sind heute längst vergessen. Die nationalsozialistische Diktatur setzte nicht nur der künstlerischen Karriere dieser talentierten Frauen ein Ende, sondern sie wurden meist verfolgt, vertrieben oder sogar umgebracht. Bis dahin lebten sie in Großstädten wie Berlin oder engagierten sich in ländlichen Malerkolonien – manchmal sogar beides, wie die Berlinerinnen Clara Arnheim und Julie Wolfthorn, Mitbegründerinnen des „Hiddenseer Künstlerinnenbundes“. Beide Malerinnen starben wie andere auch nach ihrer Deportation im KZ Theresienstadt. Einige Künstlerinnen hingegen verließen Deutschland, so die Porträtistin Lotte Laserstein, die 1937 nach Schweden auswanderte. So widmet sich dieser Vortrag dem Schicksal dieser Malerinnen und stellt ihr Schaffen vor, um ihnen einen rechtmäßigen Platz in der Kunstgeschichte zu geben, damit sie nicht vergessen werden!
Neu!
Birgit Poppe / Klaus Silla
Grupello Verlag 2020
Erfurt, die traditionsreiche Blumenstadt, steht 2021 in besonderem Maße im Rampenlicht – als Gastgeberin der Bundesgartenschau. Doch Erfurt kann mehr: Hier finden sich interessante, überraschende und ausgefallene Fakten aus Geschichte, Kultur, Kulinarik, Architektur und Natur - von der "Puffbohne" bis zur "Feuerkugel", von EGA, Gartenbau-museum und Krämerbrücke -, die einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Wissensbummel nicht nur durch die mittelalterlichen Gassen der Domstadt versprechen.
Um 1900 gab es viele talentierte Frauen in Deutschland, die den damals noch ungewöhnlichen Berufswunsch hatten, Künstlerin zu werden. Doch dieses Ziel war für sie viel schwerer zu erreichen als für ihre männlichen Kollegen. Solch ein Leben schien außerdem für die bürgerlichen Damen gesellschaftlich eher anrüchig, gern wurden sie als „Malweiber“ verspottet. Auch stellte sich die Frage, wo sie sich ausbilden lassen konnten, denn an den Kunstakademien wurden Frauen damals noch nicht zugelassen, sodass ihnen nur der Privatunterricht blieb, der oft sehr kostspielig war. Die angehenden Künstlerinnen strebten dazu vor allem in die großen Städte Paris, München und Berlin, aber auch in ländliche Künstlerkolonien wie in Worpswede. Dort besuchten sie Privatateliers, Damenakademien und den Unterricht berühmter Lehrer. Außerdem lockte die Frauen das für die damalige Zeit unkonventionelle Leben angehender Künstlerinnen, die bürgerlichen Töchter befreiten sich damit aus den gesellschaftlichen Zwängen. Doch das war meist nicht einfach und blieb selten ohne Folgen für die Frauen und ihre Kunst.
In dieser Veranstaltungsreihe lernen wir an vielen Bildbeispielen die Biografien dieser außergewöhnlichen Frauen kennen, ihre Ausbildungsstätten sowie die angesagten Orte, wohin sie strebten, um Künstlerin zu werden. Dazu gibt es Antworten auf folgende Fragen:
- Wer waren diese mutigen, begabten Frauen?
- Welche Ausbildungsmöglichkeiten hatten sie?
- Wie waren die besonderen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Künstlerinnen?
- Welche Chancen boten sich ihnen und welche Niederlagen mussten sie einstecken?
- Was erlebten sie in den Großstädten Paris, München und Berlin und wie gestaltete sich im Gegensatz dazu das Arbeiten in der abgelegenen Künstlerkolonie Worpswede?
Lassen Sie uns den Lebenswegen der Künstlerinnen folgen, u.a. Paula Modersohn-Becker, Käthe Kollwitz, Maria Marc, Julie Wolfthorn, Lotte Laserstein und anderen.
Neben dem Vortrag mit vielen Bildbeispielen sprechen wir gemeinsam in der Runde über die Künstlerinnen im Aufbruch. Die Veranstaltungen können auch unabhängig voneinander einzeln besucht werden. Kunsthistorische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
1. Paris
Samstag, 15.01.2022, 14.30-17.00 Uhr
2. München
Samstag, 12.02.2022, 14.30-17.00 Uhr
3. Berlin
Samstag, 05.03.2022, 14.30-17.00 Uhr
4. Worpswede
Samstag 02.04.2022, 14.30-17.00 Uhr
Die Kunst auf dem Weg in die Moderne
Freitag, 10.06,2022, 10.00 - 17.00 Uhr
Freitag, 24.06.2022, 10.00 - 17.00 Uhr
Studienort: Bad Meinberg, Kurgastzentrum (im Historischen Kurpark)
Parkstraße 10
32805 Horn Bad Meinberg
Informationen, Studienberatung und Kontakt
Anna Penner
Telefon: 05261 70 80
823
Mobil: 0151 20 66 41 00
E-Mail: penner@lippe-bildung.de
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